Haus und Hof, Glaube und Gesellschaftsleben Gebrauchsgegenstände aus Alltagsgeschichte und Brauchtum
Haus und Hof

Schachtel für einen Zylinderhut
Diese Hutschachtel der Firma "Franz Lehmkühler Witwe" diente der Aufbewahrung des von derselben Firma gefertigten oder gelieferten schwarzen Zylinderhuts von Christian Häckler aus Schevenhütte. Der Zylinder wurde von Herrn Häckler in Schevenhütte bei allen Feierlichkeiten, Taufen, Hochzeiten, Jubiläumsfeiern und Beerdigungen getragen.
Foto und Ansprache: Bernd Kreutz
Hutschachtel

Kohlschneidemaschine, "Kappesschaf"
Sammlung Hamacher et al. im AGM, Bild 2/22
Kohlschneidemaschine

Ein Brotschneidegerät der Fa. Alexanderwerk. Hergestellt ca. 1910-1920. Dieses Gerät wurde von Katharina Klotz aus Krewinkel benutzt.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Brotschneidemaschine

Drei-Kilogramm-Krämer- oder auch Marktwaage. Herstellung 1900-1920. Die originale Messingschale ist gereinigt.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Krämerwaage

Eisengewichte mit Pfundangaben. Herstellung ca. 1900-1920. Von Rost gereinigt und daher optisch im Originalzustand.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Eisengewichte

Schuhlöffel (Rückseite)
Stahl, niedriglegiert, ca. 15.9 cm lang, 4 cm breite Zunge, 34.54 g. — Die Rückseite dieses Schuhlöffels weist die Inschrift "Schuh—u. [sic] Lederwaren / B. Bauer, Mausbach" auf; vermutl. eine Vorsorge vor Diebstahl. Es könnte sich um ein Geschäft auf der Essiger Straße (Dechant-Drock-Straße) in Mausbach gehandelt haben. Darauf deutet ein Foto a1910, das Schuster auf der Essiger Straße abbildet, darunter ein Heinrich Bauer.
Foto: Herbert Reimer, Ansprache: Haro von Laufenberg
Schuhlöffel

Schlittschuhe, handgefertigt um 1920
Unterteil aus Holz mit eingearbeiteter Gleitkufe. Befestigungsriemen teilweise vorhanden. Holzauflage zur Befestigung der Lederriemen: Länge: 30 cm; Breite vorne 4,5 cm; hinten 4 cm; Gleitschiene: Länge: 30 cm, Breite: 2 mm. Das Holzteil ist in der Mitte 1,5 cm dick und nimmt gerundet zur Seite auf 0,6 cm ab. — Schlittschuh lief man auf gefrorenen Tümpeln im Ort, "ob dr Froichepol", "am Hedche", "ob dr Simon" und "dr Dom" und wohl auch auf dem Schroiffer Weiher, der tiefsten Stelle in Mausbach, an der alle Wasser sich sammelten.
Foto: Herbert Reimer, Ansprache: Herbert Reimer und Bernd Kreutz
Schlittschuhe

Kaffeelot
Weißblech, ca. 6.4 cm hoch, ca. 4 cm Ø, 14.75 g
Messbecher für Kaffeebohnen (größeres Behältnis) und umgestürzt für Kaffeemehl (kleineres Behältnis).
Foto: Herbert Reimer, Ansprache: Bernd Kreutz
Kaffeelot

Vase aus Granatenhülse. Volkskunst von Wilhelm Klotz, Krewinkler Straße in Mausbach, ca. 1946.
Höhe ca. 25 cm, Ø Boden ca. 8.5 cm. Im Unterboden: 75 DE C; X – [Bildmarke:] Anker – T; SN 7OL_5 [90 Grad gegen UZS:] 16-P. — Sammlung Dr. F. Josef Ingermann. (Mausbach).
Das Gebiet der früheren Gemeinde Gressenich lag im Spätjahr 1944 in der Hauptkampflinie von U.S. Army und Wehrmacht. Nach Rückkehr der Zivilisten aus der Evakuierung wurden Überbleibsel der Gefechte als Ressourcen für zivile Produkte wiederverwendet. So wie hier abgebildet für Blumenvasen aus den Messinghülsen verschossener Panzer- oder deutscher 8.8-Geschütz-Granaten.
Foto und Ansprache: Haro von Laufenberg
Volkskunst: Granatenvase

Eine alte Küchenwaage aus dem Haushalt meiner Schwiegermutter [Mausbach]. Die Waage stammt aus den [19]50er Jahren. Die Lackierung hat durch Rost sehr gelitten.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Küchenwaage

Ein antiker Gewichtssatz aus Messing. Die Abstufung der einzelnen Gewichte ist in Hektogramm ausgeführt.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Messinggewichte
Brauchtum

"Flipp-Flapp" der Mausbacher Klapperjungen (Lärmbrauch in der Karwoche)
Platte: 25 x 9.6 x 1.7 cm; runder Handgriff: Länge 13.5 cm, verjüngt sich von 3.5 cm zu 3 cm an der Brettseite; rundes Klopfholz: Länge 8 cm, Durchmesser 3 cm.
Foto und Ansprache: Herbert Reimer
Klapper für die Kartage

Kruzifix
Kruzifix auf Sockel, gestanztes Zinkblech auf schwarz eingefärbtem Holz, unbekannter Hersteller. Ca. Anfang 20. Jh., vermutl. drei verschiedene Altersstufen (Korpus mit Öse für evtl. separate Aufhängung und vermutl. Devotionalie, nachträglich aufgebracht an Holzkreuz, abschließend Sockel). Blech 2 mm Stärke, Objekt über alles 27 cm H, Korpus mit Öse 18.5 cm H, Kreuz Querbalken 8 cm B, Sockel 6.3 cm H x 7 cm B, Holz in 1 cm Stärke.
Foto und Ansprache: Haro von Laufenberg
Kruzifix

Hausmadonna, Massenware um 1900, Deutschland
Typ "Mutter mit Kind", klassizistisch-romantisch. Fayence, Höhe ca. 31.8 cm, Durchmesser Boden ca. 11.1 cm, ca. 1.2 kg. Ohne Stempel/Marke. Von einem Haus Im Winkel, Mausbach (Stolberg/Rhld.), wo die Figur hinter einer Glasscheibe in einer Nische über der Haustür eingelassen gewesen sein soll. Hausfiguren
Foto: Herbert Reimer, Ansprache: Haro von Laufenberg
Hausmadonna

Fingerrosenkranz
Leichtmetall, ca. 3 cm breit
Erfunden wurden die Fingerrosenkränze zur Zeit der Kreuzzüge, was ihnen auch den Namen "Soldatenrosenkranz" eingebracht hat. Da sie nur sehr klein sind, erweisen sie sich auch heutzutage gerade auf Reisen oder Wallfahrten als sehr praktisch.
Foto und Ansprache: Bernd Kreutz
Fingerrosenkranz

Mondsichelmadonna Mutter mit Kind, Wandschmuck
Ton mit glasierter Schauseite, ca. 23 cm hoch, max. ca. 6 cm breit, 204 g, rückseitig Marke. Massenware 20. Jh. — Die Mondsichelmadonna geht auf die Offenbarung des Johannes (12, 1-17) zurück: In der Apokalypse steht die Gottesmutter Maria schwanger auf einer Mondsichel, bekrönt mit 12 Sternen. Ein Drache, der "Teufel oder Satan", will ihr Kind nach der Geburt verschlingen. Die apokalyptische Frau gebiert den Gottessohn, flieht mit diesem in die Wüste und beobachtete am Firmament den Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen, der darauf zur Erde niederstürzt. Die Mondsichelmadonna wurde danach auch "Unsere liebe Frau vom Sieg" genannt und unter diesem Titel insbesondere in den Türkenkriegen vom 16. bis ins 18. Jh. angerufen.
Foto: Herbert Reimer, Ansprache: Haro von Laufenberg
Mondsichelmadonna

Banner des Mausbacher Turnvereins, 1907
Violetter Samt, quadratisch, unten und außen Posamente mit goldfarbenen Borten und schwarzen Fransen. Mittig aufgenähter blau-weiß schräggeteilter geschweifter Schild mit vier goldfarben aufgestickten, paarweise spiegelverkehrt zueinander und gestürzt stehenden "F", zugleich als Fadenkreuz mit Ankerenden und angedeuteten Querbalken. In den Ecken quer goldfarben aufgestickt "Fromm", "Froh", "Frei", "Frisch", im Bogen über dem Schild "Turnverein", unter dem Schild "Mausbach", mittig vom Schild geteilt "1907".
Foto: Bernd Kreutz, Ansprache: Haro von Laufenberg
Turnverein 1907

Banner des Mausbacher Turnvereins, 1910
mit ggü. 1907 abgeändertem Emblem (4 zueinander gespiegelte und gestürzte "F" ohne den blau-weiß schräggespaltenen Schild) und abgeänderter Devise ("Fromm, Froh, Frei, Frisch" fehlend).
Foto: Unbekannt, Montage: Haro von Laufenberg
Turnverein 1910