Bildende Kunst aus und in den fünf Dörfern
Kunstschaffende, A-Z
Hans Beermann (1905-1988)
Dekorations- und Kunstmaler, Folkwangschule Essen, Rhurländischer Künstlerbund, lebte 1964-1980 in Schevenhütte in der Hohlstraße, wo er seine fruchtbarste Schaffensperiode als Künstler hatte.
August Fräntz (1899-1989)
Kunstschmied und Autodidakt aus Mausbach, dessen Volkskunst sich dort heute noch großer Beliebtheit erfreut. Seine vielfachen Zeichnungen der dörflichen Gotteshäuser sind über lange Zeit als Drucke an die Kommunionskinder der Pfarre St. Markus ausgegeben worden.
Wilhelm Gerhards (1934-2001)
Kunst- und Silberschmied und Bildhauer aus Mausbach, zuletzt in Simmerath-Eicherscheidt, indes Kunsterzieher an der Mausbacher Hauptschule, Studium an der Werkkunstschule in Aachen und an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Meisterschüler von Fritz Wotruba.
Ludwig Henkelmann
Friedhofsgärtner, Autodidakt in Belletristik und Fotografie aus Mausbach mit einem Faible fürs Morbide und dem ästhetischen Blick im Vorbeigehen. Das Kopfbild dieser Seite ist dem unten abgebildeten Foto "Poesie der rohen Gewalt" entnommen.
Franz Hüllenkremer (1901-1983)
Eisendreher und Heimatmaler aus Mausbach, vertrieb die in der Nachkriegszeit nicht unüblichen, mit Gummi aus abgeschossenen Panzern besohlten "Panzersandalen". Hüllenkremer malte Idyllik nach Postkarten, griff darin aber auch Szenen des Alltags auf. So hier das Bild "Siesta": Der Betreiber des abgebildeten Hofs hielt sich, wie es heißt aus Geiz, nur abgehalfterte Zirkuspferde. Der Titel "Siesta" mag auf diesen Umstand anspielen.
F. Josef Ingermann (*1947)
promovierter Soziologe, Maurer und Schriftsteller aus Mausbach, schafft Objektkunst mit politischer Aussage, u.a. aus dem Zyklus "Schwarz Weiß", der sich aus dem Prolog "das letzte requiem" erklärt.
das letzte requiem
in schwarz
gerahmt
gefangen
gefesselt
stranguliert
ertränkt
ausgestellt
nur noch trophäe
weiß getünchte unschuld
lächerliches überbleibsel
eigener zerstörungswut
und seiner schwarzen zukunft
wo selbst die schuld verbrennen wird
zu asche
und das letzte requiem
verhallt
Josef Kellen
Malermeister, Besuch der Kunstgewerbeschule Aachen, 1931 Betriebsgründung in Gressenich.
Roland Mertens (*1952)
Kunstmaler, Aktionskünstler, Geschichtenerzähler und Schauspieler, Sachverständiger für alte Meisterwerke und Retoucheur, gebürtig aus Mausbach, 1969-1973 Kunstakademie Düsseldorf − Joseph Beuys, 1976-1979 Studium bei dem Restaurator Herbert Szusisch in Innsbruck. Der meisterhafte Zeichner und Maler im barocken Stil und solchem handfester gesellschaftlicher Aussagen lebt und arbeitet in Aachen.
Heinz Peters [Heinrich Wilhelm Peters] (*1937)
Betriebsschlosser und Segelflieger aus Mausbach, der, kein Akademie-gelernter, aber doch in Weiterbildung als Volkskünstler das Heimatgenre vorwiegend mit Zeichnungen aus authentischer Ansicht als auch nach historischen Fotos/Postkarten vertritt. Seine in Mausbach und Umgebung vor nicht allzu langer Zeit noch sehr gefragten Motive entlehnt er typischerweise der Idyllik, und wie bei Fräntz mehr als bei Hüllenkremer finden sich bei ihm Abbildungen von heimatlichen Sakralbauten, daneben auch idyllische Impressionen aus den Ferien.
Albert Sous (*1935)
Metall-Bildhauer, Gold- und Silberschmied aus Mausbach, 1953-56 Ausbildung zum Silber- und Kirchengoldschmied, 1956-1960 Studium der Bildhauerei an der Werkkunstschule in Aachen, 1961 Gold- und Silberschmiedemeister. Albert Sous hat zahlreiche Skulpturen und Monumente für den öffentlichen Raum geschaffen, Auszeichnungen: 1962 Juwel des Jahres, 1966 Bayerischer Staatspreis für Schmuck, 1983 Staatspreis für Goldschmiedekunst Nordrhein-Westfalen.
Sascha Steil
Gartendekorateur und Objektkünstler aus Mausbach, dessen Werkstoffe Eisen, Stein und Holz sind, Eisen aus der Wiederverwertung, natürlich geformte Steine, Holz mit Bissspuren von Tieren.