Rundwege

zu Sehenswürdigkeiten in und um Mausbach

Montanhistorischer Rundweg

Montanhistorischer Lehrpfad
Die Abbildungen der Schilder folgen strikt dem von Herrn Jens Mieckley vorgegebenen Inhalt. Der Inhalt der abgebildeten Schilder gibt dessen Ansichten wieder. Die Annotationen sind nicht von Herrn Jens Mieckley.

Hastenrather Graben
Zu dem Satz "Im Bereich der Halde [weisen] Beprobungen und Analysen des Grundwassers [...] keinerlei Auffälligkeiten auf": Dies ist bereits insofern von Interesse, da eine Besorgung besteht, dass in den Schlacken kanzerogenes Chrom-6 enthalten ist.
Maschinenschacht
Albertsgrube
Als spezifisches Gewicht wird heute fachlich in Abgrenzung zur Dichte (SI-Zeichen: ρ) die Wichte (SI-Zeichen: γ) bezeichnet.
Eisensteinschacht
Die Bezeichnung "Schwefelkies" ist veraltet. FeS2 ist Eisen(II)-disulfid und kommt mineralisch als Pyrit und als Markasit vor. — Limonit ist eisen- und wasserhaltiges Mineralgemenge verschiedener Eisenoxide, FeO(OH)⋅nH2O
Felixschacht
Pferdebahn
Grube "Zufriedenheit"
Schacht IX
Aufbereitungsanlage
Klaerteiche
Als spezifisches Gewicht wird heute fachlich in Abgrenzung zur Dichte (SI-Zeichen: ρ) die Wichte (SI-Zeichen: γ) bezeichnet.
Diepenlinchen
Eine Studie anhand von Quellen führt zu einem anderen Ergebnis zur Grubenschließung als die von Herrn Jens Mieckley aufgestellte Behauptung Streik auf Diepenlinchen.

50.766750 N 6.275666 O

Tafelinformation

Froschschacht: Letzte Erinnerung an Grube Diepenlinchen

Textquelle: Günter Flamm, Diepenlinchen, März 1962, Bearb. Reiner Sauer

Denkmalschutzplakette des Landes NRW

Der kaminartige Aufbau des Froschschachtes ist das signifikanteste Relikt mit sichtbarem Bezug zur Erz-Großgrube Diepenlinchen. Im Unterschied zu allen anderen im Untergrund noch vorhandenen Schächten gibt sich dieser Wetterschacht durch seinen auch heute noch vorhandenen und gut sichtbaren Aufbau zu erkennen.

Aufgrund seiner runden Form hat dieser Schachtaufbau große Ähnlichkeit mit einem Industrieschornstein von nur geringer Höhe.

Der Wetterschacht diente der Bewetterung der untertägigen Stollen und Strecken. Der "Froschschacht" leitet seinen Namen wahrscheinlich von "am Frösch" ab, denn so wurde in Unterlagen der Berggeschworenen aus 1820 eine Konzession genannt, an der zwei Mann arbeiteten.

Zweck des Froschschachtes ist die Abführung von verbrauchter Luft (Abwetter aus den ausziehenden Grubenbauen). Durch die Bewetterung wird das aus dem Kalkstein des Gebirgskörpers beständig austretende CO2 abgeführt, das andernfalls zu tödlichen Gaskonzentrationen, insbesondere in den tieferen Teilen des Bergwerks, geführt hätte. Die Schachtanlage wies zunächst eine Teufe von 252 m auf und wurde nach weiteren Ausbaustufen auf 360 m niedergebracht.

Der Kamin des Froschschachtes wurde 2020 restauriert.

Im Prinzip sinkt kalte und schwere Frischluft, wohingegen wärmere und leichtere Abluft aufsteigt. Um eine gute Bewetterung durchzuführen, gibt es mindestens zwei Möglichkeiten:

  • Die alte Methode: Auf der Sohle des Froschschachtes wurde mit altem Grubenholz ein Feuer unterhalten, das die natürliche Kaminwirkung des ausziehenden Wetterschachtes intensivierte.
  • Die modernere Methode: Dem überirdisch stehenden Froschschacht-Kamin wurde über einen gemauerten und mannshohen Tunnel Warmluft aus einem Wetterofen zugeführt, der in einem Nebengebäude stand. Reste des mannshohen Tunnels sind noch heute am Fuß des Froschschachtes zu erkennen.

In der Frühzeit der Grube war das Feuer auf der Schachtsohle wohl die einfachste, aber auch die schmutzigere Lösung. Da sich die Grube aber schnell zu einer der modernsten Erzgruben entwickelte, wurde im Betrieb ein Wetterofen aufgestellt, der mit altem Holz unterhalten wurde. Seine Aufgabe war es, die frischen Wetter, die vorher die einzelnen Betriebspunkte bestrichen hatten, zu erwärmen und dadurch zum schnelleren Abzug durch den Luftschacht zu bringen.

Das Betreten der Naturgebietsflächen sowie der geschützten Landschaftsbestandteile ist nicht gestattet.

Figg.

Froschschacht, Situation 1886
Situationsriss 1886

Karte: Bogdan Gisevius d.Ä. (1844-1929, Lithograph), Grafik: Reiner Sauer

Froschschacht, Situation 1970er Jahre
Situation ca. 1970er Jahre
Froschschacht, Situation ca. 1970er Jahre
Situation ca. 1970er Jahre
Froschschacht, Situation 2019
Situation 2019

Foto: Haro v. Laufenberg

Froschschacht, Situation 2022
Situation 2022

Foto: Haro v. Laufenberg

Antiker Bergbau
Die Bezeichnung "Mausbacher Hecken" ist noch nicht eindeutig geklärt. Ein Erklärungsansatz nach Auffassung hier könnte in einer tatsächlich ursprünglichen Beheckung mit fortifikatorischer Bedeutung als Annäherungshindernis liegen. Auf der anderen Seite Mausbachs, an der Burg, bestand ein eben solches Hindernis in Form sumpfigen Geländes. Hecken dienten bereits seit der Steinzeit als Siedlungsschutz, im Mittelalter insbesondere Siedlungen ohne Mauerregal, wie auch als Schutz vor Wildverbiss in Garten- und Feldfrüchte. In Betracht zu ziehen wären vor allem Hecken aus Ilex und Wacholder. (Vgl. Armin Gille (2016): Eschweilers verschwundene Straßen, 3. Aufl., S. 95.)
Roemermaennchen
Ob das kollektive Gedächtnis, auch nach dem Niedergang des örtlichen Montanwesens im Ende der Spätantike und seine mehrhunderjährige Aussetzung bis zum Spätmittelalter, tatsächlich in die Spätantike zurückreicht, oder ob volkskundliche Überlieferungen nach Ansicht der neueren Forschung "oft erst ab dem Spätmittelalter und der Frühneuzeit aus elitären Systemen der Welterklärung eingesickert sind", wird hier nicht ganz klar.
Einen anderen Ansatz liefern z.B. mittelalterliche Prospektionen wie in anderen deutschen Mittelgebirgen, die, oder Nachrichten darüber eine Rolle für den Sagenhintergrund gespielt haben könnten, zumal sich die Sagenmotive deutlich ähneln. Eindeutige Markierungen sind hier nicht gefunden worden, was auch auf Nachrichten über diese Art Raubbergbau hinweisen könnte, oder dass die Prospektoren nicht fündig geworden sind bzw. sich von der Erschöpfung der Vorkommen überzeugt haben. Wie auch immer, zum Hintergrund solcher Sagen: Mythen ums Gold: Zwerge.
Simon
Montanrunde Jens Mieckley

Karte: Städteregion Aachen, Grafik: Städteregion Aachen/Reiner L. Sauer

Projektkatalog